„Was dir nie jemand sagt… über Sex ab 50“
ist eine Reihe von Kurzinterviews, in der ich Menschen, die 50 Jahre oder älter sind, fünf Fragen dazu stelle, wie sich ihr Sexleben entwickelt hat. Heute kommt Ella, 50, (Name geändert) zu Wort! Wenn du auch einmal dabei sein möchtest oder jemanden kennst, der*die interessiert ist, melde dich gerne bei mir!
Welche Stichworte beschreiben Sex ab 50 für dich am besten?
Ella: “Verbindung, slow burn, multiple Orgasmen, embodiment (also der Körper wird mehr „körperlich“), manchmal aber auch Angst vor dem älter aussehenden Körper.”
Was fühlt sich bei Sex ab 50 anders an als mit 30?
Ella: “Weniger Sport, mehr Verbindung. Sex spielt eine kleinere Rolle, weil eine gewisse Sättigung der körperlichen Seite da ist. Weil ich wild war, habe ich jetzt nicht den Druck, tausend neue Dinge oder Partner*innen auszuprobieren. Ich brauche das Ganze Drumherum an Sex-Spielzeug, Sex Parties, das „orgiastische Feiern“ nicht mehr, um guten Sex zu haben.”
Worauf willst du heute beim Sex nicht mehr verzichten?
Ella: “Humor. Die Art von desire, die aus Liebe und weniger reiner Begierde entsteht (letzteres ist auch schön, but again, been there, done that).”
Ist dir Sex heute wichtiger oder unwichtiger als mit 30?
Ella: “Unwichtiger (das beinhaltet aber nicht Masturbation, vor allem, wenn ich single bin. Die bleibt wichtig, weil sie nur mir gehört).”
Was hat dir nie jemand über Sex ab 50 gesagt?
Ella: “Dass er anders sein soll als in den Jahren zuvor. Dass er stattfindet, vielleicht auch. Ich habe aber auch nie gedacht, dass ich 50 werde. Dachte altern passiert nur „anderen Leuten“.
Das klingt lustig und naiv, aber wenn man sehr jung ist, denkt man eventuell nicht daran, dass Menschen, die so alt sind wie die eigenen Eltern, überhaupt irgendwas machen, was menschlich und zugleich interessant sein könnte.”
Vielen Dank, Ella, das war wundervoll direkt und prägnant und macht deutlich, dass sich auch ein Zustand der satten Zufriedenheit erreichen und gut darin leben lässt!