Ja, er war meine große Liebe. Nein, das ist nicht alles, was im Leben zählt. Kaltenbach Curth Hoffmann Öztürk Die Kanten der leeren Kartons drücken sich schmerzhaft in meine Seite, während ich sie durch den Hausflur schleppe, um sie unten angekommen wieder mit meinen Habseligkeiten zu befüllen. Bücher, Kleidung, Bilder, Leben. Wie leer muss ich…
Kategorie: Gedanken
Gedanken zu keinen Alkohol trinken
Es gibt gute und es gibt schlechte Umgebungen, um keinen Alkohol zu trinken. Und nein, du brauchst jetzt nicht tief einzuatmen und im Brustton der Überzeugung zu sagen, dass doch außerhalb vom Dorffußballclub heute nun wirklich niemand mehr zum Trinken gezwungen würde. Vor allem nicht in deutschen Großstädten wie Berlin. Du brauchst gar nicht erst…
Gedanken zu Trennungen prokrastinieren
Ich fühle mich naiv, weil ich dachte, Trennungen seien punktuelle Ereignisse. Im ersten Moment halten zwei Menschen zueinander und im nächsten Moment lässt einer von beiden los. Dieser Prozess, diesen Punkt zwischen den Momenten habe ich als den Kern einer Trennung verstanden. Dass es damit nicht getan ist, dass man noch lange in Trennung lebt,…
Gedanken zum ersten Mal
Am ersten Mal gefällt mir vor allem die Bewusstheit, mit der ich es erleben kann. Das Wissen darum, dass es zu eben dieser Situation noch keine vorherige gab. Keine Routine oder Erfahrung, stattdessen ist alles neu und die fehlende Bekanntheit der Situation löst – als Kehrseite der positiven Aufregung – komfortzonenverschiebende Unsicherheit aus. Das Adrenalin…
Gedanken durch Oktobersonne
Ich blinzle ins Gegenlicht. Zwischen meinem Gesicht und der Oktobersonne huscht ein Schatten entlang. Geworfen von einer Person, die mich an meine Grundschullehrerin Frau W. erinnert. Als sie an meiner Parkbank vorbeizieht, ächzen über unseren Köpfen die Zugvögel. Wir befinden uns in einer anderen Stadt als meine Grundschule und ich schätze daher, auch die Person…
Das mit uns – Gedanken zu Liebe zwischen den Zeilen
Das mit uns ist schon erstaunlich. Dass wir uns überhaupt verstehen, wenn wir miteinander reden, ist erstaunlich. Wir denken meistens, wir formulieren präzise und fühlen uns offen und direkt, kommunizieren aber oft auf die chaotischste Weise, auf die man ein Sprachsystem verwenden kann. Wir nutzen Metaphern anstatt Klartext, Füllwörter, Ersatzbegriffe, hier Dings, ungefähre Verweise und…
Gedanken zu: Friedhöfen
Friedhöfe werden meiner Meinung nach als Aufenthaltsorte unterschätzt. Ruhe in Frieden muss man nicht allein den Toten überlassen. Das Bild einer in aller Ruhe lesenden Frau auf einer Bank im Halbschatten. Das graue Haar hinter ihren Ohren steht im Kontrast zu ihrem jungen, leichten Sommerkleid. So sitzt sie da inmitten von sattem Grün, Sonnenflecken und…